RSV-Impfung

Das Respiratorische-Synzytial-Virus (RSV) ist ein weltweit verbreiteter Erreger von akuten Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege in jedem Lebensalter und einer der bedeutendsten Erreger von Atemwegsinfektionen bei Säuglingen, insbesondere Frühgeborenen, Kleinkindern sowie älteren Erwachsenen.

Eine RSV-Infektion kann ohne Symptome verlaufen, eine Erkältung auslösen oder- selten- zu einer schweren beatmungspflichtigen Erkrankung der unteren Atemwege führen.

Die RSV-Impfung wird inzwischen von den gesetzlichenen Krankenkassen für bestimmte Personengruppen erstattet.

Unsere hausärzliche Fachgesellschaft DEGAM (Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin) ist zurückhaltender als die STIKO und empfiehlt die RSV-Impfung- bis ausreichende Daten vorliegen*- für alle Menschen ab 80 Jahren sowie für Menschen mit sehr schweren Erkrankungen (z.B. schwere Formen der chronischen Bronchitis, der Herzschwäche, der koronaren Herzkrankheit, Nierenschwäche mit Dialysepflicht, Blutkrebserkrankungen) ab 60 Jahren.

Empfohlener Impfzeitpunkt ist September/Oktober vor Beginn der „RSV-Saison“, eine Impfung zeitgleich mit der Grippeimpfung ist möglich.

Schwangere lassen sich bitte von der betreuenden Gynäkologin beraten, ob eine Impfung in der 24.-36. Schwangerschaftswoche erfolgen soll.

Bezüglich der passiven Immunisierung (RSV-Prophylaxe mit dem monoklonalen Antikörper Niresvimab) von Neugeborenen/Säuglingen wenden Sie sich bitte an die betreuenden Kinderärzt:innen

*Ein mittel- und langfristiger Nutzen der RSV-Impfung ist bisher nicht nachgewiesen. Die aktuellen Daten haben ein begrenztes Follow-up von lediglich 2 Jahren. Da es an verlässlichen Daten zu schweren unerwünschten Ereignissen nach der Impfung ebenso mangelt, schließen wir uns der zurückhaltenden Empfehlung an.